Eine der besten Lehrerinnen Deutschlands unterrichtet an der Mittelschule in Schnaittach
SCHNAITTACH - Die Schülerinnen und Schüler nennen sie „Sorgenfresser“, loben sie für ihre „lebensnahe Unterrichtsgestaltung“ und danken ihr, dass sie sie durch „das Abschlussjahr geboxt” hat: Jetzt wurde Mona Schwabe, Lehrerin an der Mittelschule in Schnaittach, mit dem Deutschen Lehrkräftepreis ausgezeichnet.
Die renommierte Auszeichnung wird einmal im Jahr vom Deutschen Philologenverband und der Heraeus-Bildungsstiftung in Berlin vergeben. Über 8.5oo Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich laut einer Pressemitteilung am Wettbewerb. Insgesamt gingen 18 Auszeichnungen an Lehrkräfte und Teams sowie Schulleitungen aus sieben Bundesländern und einer deutschen Auslandsschule. Drei landeten in Bayern und eine in Schnaittach - genauer bei Mona Schwabe und damit der Mittelschule der Marktgemeinde.
In Berlin durfte sich die Pädagogin jetzt als eine von zehn Lehrerinnen und Lehrern über die Ehrung in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte" freuen. Nominiert wurde sie - wie alle Lehrkräfte bei diesem Preis - direkt von ihren Schülern. Diese haben nur lobende Worte für ihre Lehrerin, die sie durch Deutsch, Mathematik, Englisch und weitere Fächer „geboxt“ hat: „Der Stoff wird immer so vermittelt, dass es etwas ist, was wir Schüler auch verstehen und auch täglich brauchen. Keine Aufgaben aus dem Buch, sondern aus unserem Leben.“ Aber nicht nur im Schulischen loben die Jugendlichen ihre Lehrerin: „Wenn wir Probleme hatten, wussten wir immer, dass wir zu Ihnen kommen können und Sie sowas wie ein Sorgenfresser sind.“
Es sind genau diese Beschreibungen, die Mona Schwabe am Ende zu der Auszeichnung geführt haben. Denn eine Jury bewertete die Begründungen, welche die Klassen über ihre Lieblingslehrkraft schreiben. Bei Mona Schwabe hoben diese ihr Verständnis und den Humor, das Engagement und die individuelle Förderung, die lebensnahe Unterrichtsgestaltung und ihre Hilfsbereitschaft hervor. Aber es sind auch die Beschreibungen, die der Lehrerin am meisten bedeuten: „Das Schönste daran ist, dass die Nominierung von den Schülern kam, also von denjenigen, für die man das alles macht.“
Seit vier Jahren unterrichtet die 36-Jährige nun schon an der Mittelschule in Schnaittach. Dabei liegen der Pädagogin vor allem Demokratieerziehung und die Vermittlung der richtigen Werte am Herzen. Aber auch Englisch gehört zu ihren Lieblingsfächern: „Ich liebe Fremdsprachen und das weiterzugeben, macht einfach Spaß." Ihre Schüler begleitete die 36-Jährige bis zum Abschluss: „Ich hatte die Klassen drei Jahre. Da kennt man die Stärken und Schwächen der Schüler, aber sie kennen auch meine. Ich habe viel von den Jugendlichen gelernt."
Dass die sympathische junge Lehrerin eine echte Beziehung zu den Schülern aufgebaut hat, zeigt sich noch heute. Denn obwohl ein Großteil bereits in den Berufsalltag gestartet ist, würden ihre ehemaligen Schüler immer wieder für einen Besuch vorbeischauen und erzählen, wie es ihnen gerade so geht.
Und wie will Mona Schwabe jetzt weitermachen? „Ab morgen um acht Uhr stehe ich wieder ganz normal im Unterricht“, sagt sie bescheiden. Aber mit dem Preisgeld von tausend Euro hat sie schon einen Plan. „Ich werde mit den Schülern zusammen überlegen, wie das Geld am besten eingesetzt wird. Aber ich würde mir wünschen, dass es für etwas Langfristiges genutzt wird", so die Pädagogin.
SOPHIE URBANSKY (mit freundlicher Genehmigung der Pegnitz Zeitung)